Immer erreichbar – auch im Urlaub?
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Immer erreichbar – auch im Urlaub?

Mein Coaching-Kunde (56, seit 15 Jahren Fertigungsleiter in einem Industriebetrieb) erzählt mir, dass es bei ihnen im Betrieb erwartet wird, dass man als Führungskraft auch im Urlaub erreichbar ist.

Ein Generationenthema

Laut einer Umfrage des Digitalverbands BITKOM (https://www.bitkom.org) sind zwei Drittel der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, währenddessen auch dienstlich erreichbar. Unter den 50- bis 64-jährigen Erwerbstätigen sind 73 Prozent im Sommerurlaub beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-jährigen Berufstätigen sind es hingegen nur 51 Prozent.

Gründe für die Erreichbarkeit

Über die Hälfte (59 Prozent) gibt an, erreichbar zu sein, weil Vorgesetzte dies erwarten. 51 Prozent sagen, ihre Kollegen erwarten es von ihnen, 46 Prozent sehen diesen Anspruch bei Kunden. Ein Viertel geht davon aus, dass Geschäftspartner Erreichbarkeit erwarten. 13 Prozent sind überzeugt, dass ihre Mitarbeiter es von ihnen erwarten. Nur 15 Prozent sagen, dass sie im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein möchten.

Und wie ist das bei Ihnen?

Meinem Kunden wird klar, dass es tatsächlich Generationen-Unterschiede gibt: während es „für uns Ältere selbstverständlich ist, erreichbar zu sein, ärgere ich mich öfter über jüngere Kollegen, für die das offenbar nicht gilt.“ Auf meine Frage, wer denn wie genau so eine Regel formuliert hat, weiß er keine Antwort: „Das war halt schon immer so …“.

Und die Anderen?

Wir beschäftigen uns nun mit der Frage, was er daran ändern kann und will – und arbeiten 3 Ebenen heraus.

  1. Ebene: er selbst. Worüber möchte er in jedem Fall auch in seinem Urlaub informiert bzw. gefragt werden? Und: was trägt er selbst dazu bei, dass die Mitarbeiter ihn auch im Urlaub Dinge fragen, die sie selbst auch wüssten oder entscheiden könnten?
  2. Ebene: sein Chef. Hier gilt es zu klären, in welchen Fällen ein Kontakt im Urlaub erwartet wird.
  3. Ebene: die Mitarbeiter. Beim Durchgehen der einzelnen Mitarbeiter wird schnell deutlich, wer ihn (zu) viel im Urlaub fragt und damit wenig Eigenverantwortung zeigt. Hier geht es darum, die jeweiligen Erwartungen klar zu kommunizieren.

Und so hat mein Kunde einen Sack voller Ideen – der nächste Urlaub ist in drei Wochen geplant …

Philosophie

„Ich unterstütze Sie dabei, erfolgreich zu sein. Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch und jede Organisation die Fähigkeit zur Selbstentwicklung besitzt. Die Aktivierung der Stärken und Ressourcen meiner Kund:innen ist mir dabei ein besonderes Anliegen.“

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